Der lokale Online-Marktplatz „Emma bringts“ ist eine Initiative der Wirtschaftsvereinigung Laichingen in Zusammenarbeit mit der Stadt Laichingen und den Gemeinden Berghülen, Merklingen, Nellingen und Westerheim sowie den örtlichen Wirtschaftsvereinigungen und Gewerbevereinen mit ihren jeweils angeschlossenen Unternehmen.

Der Online-Marktplatz samt taggleicher Lieferung wurde am 26. Juni 2019 nach neun Monaten Vorlaufzeit feierlich mit einer Veranstaltung auf dem physischen Laichinger Marktplatz eröffnet. Das Projekt wird mit Landesmitteln gefördert. Zum Start beteiligten sich 42 Unternehmen aus der Region. Im Oktober 2020 sind insgesamt 47 Anbieter mit rund 400 Artikeln gelistet. Auch die Informationen zu den Mittagstischen der Gastronomiebetriebe liegen nun vor.

Anders als andere Städte und Regionen setzt man auf der Laichinger Alb nicht auf einen etablierten Local-Commerce-Infrastrukturgeber, sondern betreibt den Online-Marktplatz auf Basis einer Entwicklung des Fraunhofer-Instituts für Experimentelles Software Engineering (IESE). Der Multi-Vendor Online-Shop firmiert unter dem Produktnamen „BestellBar“, wie das Impressum und die AGBs verraten, und wurde bereits im Rahmen des rheinland-pfälzischen Förderprojekts „Digitale Dörfer“ entwickelt. Dort wurde er allerdings auch Ende 2017 wieder abgeschaltet.

Bewertung durch LocalCommerce.info

Gelungene Umsetzung

Die Verantwortlichen haben mit den Retro-Bezügen auf Tante Emma und der entsprechenden visuellen Umsetzung eine symphatische Marke geschaffen, die sich bestens als Pappaufsteller, auf Tassen, Einkaufstaschen und allen Werbeartikeln macht, die unters Volk gebracht werden müssen. Leider aber hinkt die technisch-konzeptionelle Umsetzungskompetenz bisher der werblichen Qualität in der Bekanntmachung und Vorabbewerbung des Online-Marktplatzes hinterher.

Optimierungsbedarf

Mit nur rund 230 verfügbaren Produkten zum Launch des Marktplatzes blieb das mit engagiertem Aufwand beworbene Online-Sichtbarkeitsmodell noch weit unter seinen Erwartungen. Auch die visuelle Anmutung hat noch viel Luft nach oben. Dies betrifft weniger das Maskottchen „Emma“, sondern die Poträtbilder der Händler und Dienstleister auf der Plattform sowie etwa die Kategorien-Teaser. Auch an der Seitenladezeit muss das Team bzw. der Infrastrukturgeber noch arbeiten.

Man spürt, dass die Integration von Dienstleistern nicht im zugundeliegenden Multi-Vendor Online-Shop angelegt ist.

Wenn es dem Projeträger gelingt aus dem integrierten Blog nicht nur ein billiges Werbefenster zu machen, sondern tatsächlich ein erzählerisches Element mit wirklichen Geschichten aus den Geschäften und dem Geschäftsleben der Laichinger Alb, dann kommt man Tante Emma tatsächlich auch rhetorisch näher: denn Erzählen konnte die Dame hinterm Tresen doch immer.